Ein seltsames Tier
Ein seltsames Tier
Hinter neun Flüssen und neun Bergen befand sich ein ganz gewöhnlicher Wald. In diesem Wald wohnte eine Vielzahl von Tieren. Sicher könnt ihr mir sagen, Kinder, welche Tiere in dem Wald wohnen.
Na, da wohnten zum Beispiel das Füchslein „Rotpelz“, der Wolf „Dolf“, der Maulwurf „Grabowski“, die Eule „Immerklug“ und die kleine Ameise „Arbeitegern“. Die Tiere lebten im Wald ganz friedlich, bis eines Tages etwas seeeehr Ungewöhnliches geschah. Die Eule merkte es als erste und mit ihrem Schrei informierte sie alle anderen. Etwas Fremdes war im Wald. Die Tiere rannten zur Lichtung und begannen zu rätseln, was das wohl sei. Dann sahen sie hinter den Büschen etwas Schwarzweißes herauslugen. Es war rund und haarig und als es sie angrinste, versteckten sich alle Tiere, wo sie nur konnten. Der Maulwurf grub sich in die Erde, das Füchslein und der Wolf versteckten sich hinter dem nächstbesten Busch, die Ameise lief unter ein Blatt und die Eule flog auf den höchsten Ast. Und alle beobachteten aus ihren Verstecken den Eindringling.
Stellt euch vor Kinder, das Tier war der kleine Panda „Manda“. Er wollte mit den Tieren im Wald befreundet sein und kullerte in die Mitte der Lichtung, wo noch vor kurzem fünf Tiere gewesen waren. Er rief in alle Richtungen: „ Habt keine Angst vor mir, ich bin nur ein kleiner Panda, ich tue euch nichts und möchte nur seeeehr gern mit euch befreundet sein.“
Als erste kam die kleine Ameise aus ihrem Versteck. Sie fragte den Panda, wo er so plötzlich hergekommen sei. Als der Panda zu erzählen begann, erschienen nach und nach alle anderen Tiere, um zu hören, dass der Panda aus dem nahegelegenen Zoo entwischt war. Er suche Kameraden und eine Zuflucht. Die Tiere hörten sich seine Geschichte an, hielten jedoch sicheren Abstand von ihm, denn sie wussten noch nicht, was sie von ihm halten sollten.
Inzwischen, als sie über den Panda nachdachten, erschien auf der Lichtung plötzlich ein weiterer Fremdling. Hörner hatte er wie eine Kuh, aber etwas an der Kuh war wirklich seltsam. Es machte nämlich immer buh, buh. Er war schwarz wie Kohle und stank nach Schwefel. Ach, liebe Kinder, stellt euch vor, es war der Teufel selbst.
Die Tiere waren so furchtbar erschreckt, dass sie starr dastanden und keinen Laut von sich gaben. Es wurde grabesstill, bis der Teufel mit mächtiger Stimme sprach: Ich bin der König der Teufel I. und habe beschlossen, dass aus diesem Wald eine Weide wird! Ich benötige Holz für meinen Kessel. In letzter Zeit haben sich in der Hölle für Tiere die frechen Tiere so vermehrt, deshalb reicht meine Holzkohle nicht mehr weit. Als das die Tiere hörten liefen sie auseinander im ganzen Wald, in der Hoffnung, dass ihr Winkel nicht gefällt werden würde. Der Panda Manda konnte nirgendwohin gehen, deshalb versteckte er sich in den Ästen eines Baumes und beobachtete, was der Teufel tat.
Dieser rief inzwischen einen ganz, ganz kleinen Teufel und einen riesigen aus der Hölle, die sich mit dem Fällen des Waldes abmühten. Der Kleine stellte sich furchtbar ungeschickt an und der Große war ziemlich dumm, bemerkte der Panda. Wenn der Teufel einen Befehl gab, dauerte es eine Weile bis die beiden begannen, aber dann vermasselten sie es doch. Deshalb sprang der Panda aus dem Baum hervor und bot dem Teufel seine Hilfe beim Fällen an. Er habe internationale Erfahrungen. Im Ausland fälle man den Wald neuerdings mit sehr modernen Methoden ohne viel Arbeit und Mühe. Das einzige was er benötige, ist ein sehr langes und unglaublich hartes Seil sowie drei Kesselchen, geeignet für Stallpinscher. Der Teufel war neugierig, was das wohl für Neuigkeiten aus der Fremde sein könnten und er wollte sie Arbeit schnell hinter sich haben, also gab er dem Panda das Seil und die Kessel.
Bevor er mit der Arbeit begann, verschwand der Panda eine Weile im Wald. Als er wiederkam, gab er den beiden Teufeln je ein Ende des Seils in die Hand. Den König der Teufel stellte er in die Mitte zwischen ihnen unweit eines kräftigen Baumes. Von dort, sagte der Panda, werde er die ganze Arbeit gut sehen können. Er müsse nur das Seil sehr fest halten, damit könne er die Arbeit anleiten. „Und jetzt“, rief der Panda Manda, „beginnt ihr Arbeitsteufel die Bäume zu fällen, in dem ihr in den Wald lauft.“
So begannen die Teufel mit dem Seil durch den Wald zu laufen und verhedderten sich so darin, dass es ihnen nicht gelang den Knoten zu entwirren. Die Teufel jammerten, und der König der Teufel begann den Panda Manda mit den schrecklichsten Flüchen der Hölle zu belegen. Als die Tiere des Waldes herbeiliefen, um dem Panda zu helfen. In den Pfoten hielten sie die drei Kessel, die mit Wasser gefüllt waren und hau ruck gossen sie das Wasser über die Teufel und danach über den König der Teufel selbst.
Allerdings weiß doch jeder, dass Teufel kein Wasser mögen, nach so einem Bad dampften sie ganz schön. Seit dieser Zeit hat niemand je die Teufel wiedergesehen. Und was geschah mit dem Panda Manda? Seine Heldentaten verhalfen ihm zu vielen Freunden. Zu seiner Ehre feierten die Tiere des Waldes ein großes Waldfest, von dem sich Tiere noch heute erzählen.
die deutsche Übersetzung kommt von Beata und Rü von Hanxleden
Wir spielen mit dem Teufel
Wisst ihr, liebe Kinder, wie der Teufel macht?
Wie heißt das Tier, das im Märchen die Teufel besiegt?
Welche anderen Tiere leben im Wald?
Welches Tier wohnt nicht in unserem Wald? Weißt Du, wo es wohnt?
Zeichnet den Teufel
Wo denkt ihr, versteckt sich die Hölle für Tiere?